Popanz präsentiert
Stefanie Sargnagel (Wien AT, Rowohlt Verlag)
Samstag, 28. April 2018
Club Bahnhof Ehrenfeld, Köln
Einlass 18:30Uhr, Beginn 19:30Uhr
Spezieller Gast: Puneh Ansari
Tickets 17€ zzgl. Geb.:
Ticket i/O [https://popanz.ticket.io/]
Eventim [http://bit.ly/2yVSIHZ]
und im Underdog Recordstore
Stefanie Sargnagel liest aus dem Buch
Statusmeldungen (Rowohlt, Juli 2017).
Stefanie Sargnagel kommt aus dem Internet und ist, mit Ausnahme von Rainald Goetz und seinem Online-Tagebuch „Abfall für alle“, die erste deutschsprachige Autorin, die im Netz eine Form für sich gefunden hat, die passt, als Literatur funktioniert und über die bisherigen Kanäle ein großes Publikum erreicht. Stefanie Sargnagel schreibt radikal subjektiv und sehr weise über das sogenannte einfache Leben, über Feminismus, über Aussichtslosigkeit und Depression. Sie gibt sich wortkarg, gerät aber doch immer wieder ins Erzählen, zeichnet zwischendurch auch mal was, sprengt alle Genregrenzen und erreicht auf nie betretenen Pfaden etwas, das man nicht Roman nennen muss, um davon gefesselt zu sein. Das ist oft zum Brüllen komisch und manchmal tragisch. Ihre Texte sind wie ein Gipfeltreffen zwischen Christine Nestlinge und Heinz Strunk, aus denen beide mit einem Mordskater hervorgehen.
Puneh Ansari ist die Texterin der Zivilisationsmüdigkeit. Sie dreht in ihren poetischen Kurzessays, die zuerst als Posts auf Facebook erschienen sind, apokalyptische Pirouetten. Alltägliche Beobachtungen kippen ins Existenzielle, Melancholie trifft auf komische Sprachspiele. Da ist die Wut über den Konsumkapitalismus, da ist die Depression über das not so very enhanced, unfertige Ich, die Enttäuschung über den leergefegten Jobmarkt mit „Berufen“, der Computer ist heißgelaufen. … Ansari schreibt mit einer jugendlichen Anti-Haltung und einem Rest an Sehnsucht nach einer reparierten, heilen Welt. Oder ist die Natur nur noch ein absurdes Gegenüber?